Mitten im Zentrum des idyllischen Orts Purbach liegt das Weingut der Familie Braunstein. Der denkmalgeschützte Langstreckhof wurde liebevoll von der Familie erhalten und den modernen Anforderungen des Weinbaus angepasst. Es ist der Lebens- und Schaffensraum der Familie Braunstein. 400 Jahre Geschichte spricht für Tradition, Qualität und Moderne, denn
Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers!

Insgesamt sind es 22 Hektar Anbaufläche, die sich an den Hängen des Leithagebirges erstrecken. Der Boden besteht aus Schiefer, Muschelkalk und kristallinem Quarz. Das Kleinklima bietet ideale Bedingungen für hochwertigen Weinbau, es wird zum einen von der riesigen Wasserfläche des Neusiedler Sees beeinflusst, die für ausgeglichene Temperatur sorgt und vor allem im Herbst lange sonnige Tage bringt, sodass auch spät reifende Sorten voll ausreifen können. Zum anderen strömt des Nachts kalte Luft von den Höhen des Berges und bewirkt, dass die Trauben dicke Schalen ausbilden, in denen die Fruchtaromen stecken.
Blaufränkisch bildet mit rund einem Drittel der Rebfläche die Hauptsorte, dazu kommen die ebenfalls regionaltypischen roten Sorten Zweigelt und Pinot Noir, überdies kleinere Flächen mit Merlot und Cabernet Sauvignon für den Flaggschiffwein Oxhoft. Bei den Weißweinen dominieren Weißburgunder und Chardonnay, ergänzt um Welschriesling und Sauvignon Blanc.
Jung, wild und tiefgründig: Das sind Felix und Max Braunstein, 26 Jahre alt, Zwillingsbrüder, leidenschaftliche Boxer und geborene Winzer. Fast alles, was sie über Wein wissen, haben sie von ihrer Mutter Birgit Braunstein gelernt, ihres Zeichens Vorreiterin der Biodynamie. Eine intakte Natur, das Gleichgewicht zwischen Pflanzen, Tieren und dem menschlichen Tun, die Sorge um gesunde Böden und ein stabiles Ökosystem: Damit sind Felix und Max aufgewachsen, all das ist für sie selbstverständlich. Nach ihrer Ausbildung beim Pfälzer Biodynamiker Bürklin-Wolf ist das Duo nun zurück am elterlichen Hof, um Wein so zu machen, wie sie es wollen: urwüchsig und dennoch harmonisch, mit einer geballten Ladung Aroma und Charakter. Die ersten beiden Weine haben sie mit dem Jahrgang 2020 auf die Flasche gebracht: Braunstein Brothers M, eine Cuvée aus Pinot Blanc und Grüner Veltliner, sowie den Blaufränkisch Braunstein Brothers F. Für beide Weine gilt: Spontane Vergärung auf den Stielen, längere Maischestandzeit, Reifung in der Amphore, im Holz, im Stahltank. Ohne Schwefel, unfiltriert abgefüllt.

Dass Birgits Weine so vital, finessenreich und voll innerer Spannung im Glas stehen, hat einen guten Grund. Seit vielen Jahren arbeitet die Winzerin biodynamisch, das heißt, dass die Gesundung der Böden und das ökologische Gleichgewicht ihrer Weinberge im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Den Böden geht es folglich gut, die Reben sind auch aufgrund des „Sanften Rebschnittes“ (eine besonders schonende Methode) in Balance und werden das ganze Jahr über behutsam behandelt.
Birgit Braunstein hat sich auch mit anderen philosophischen Strömungen befasst, bei denen Harmonie und innere Ruhe im Mittelpunkt stehen. Sie ist ausgebildete Lehrerin in der chinesischen Meditations-, Konzentrations- und Bewegungs-Technik Qigong.
Diese Lehre der Ausgeglichenheit und des Einklangs mit der Natur wird auch in den Weinen spürbar. Es sind Weine, die berühren, die einen emotional ansprechen. Jedes Jahr beschriftet Birgit Braunstein die Holzfässer, in denen der aktuelle Jahrgang ruht. Mit Kreide schreibt sie Worte auf die Bohlen, die den Charakter des Weins beschreiben sollen – Begriffe wie Frieden Freude, Fülle, Freiheit, Sehnsucht, … Es sind Assoziationen, die sich mit dem üblichen Weinverkostungs-Vokabular nicht beschreiben lassen.
Wer sie erspüren will, muss sich dem Wein mit der richtigen Haltung nähern. Genau das erwartet sich die Winzerin auch von den Menschen, die sich mit ihren Weinen befassen: Genießer:innen sollen imstande sein, die feinsinnige Tiefenstruktur, die innere Balance der Weine zu erkennen und zu schätzen. Sie will Menschen mit ihren Weinen emotional berühren, fried- und freudvolle Stunden schenken, frei nach dem Motto: „das Leben ist ein Fest und Du bist eingeladen“

Die gesunden Rebstöcke liefern gesunde Trauben und somit auch nährstoffreiche Moste, die einen guten Gärungsverlauf gewährleisten. Im Keller sind keinerlei Zusatzmittel nötig. Es geht darum das Potenzial des Weingartens zu erkennen und die Weine zu begleiten, nichts hinzuzufügen. Die Vergärung ist die Geburt des Weingartens.
Alle Trauben werden händisch geerntet. Dabei findet schon im Weingarten die erste Selektion statt. Bei der Anlieferung wird das Traubengut noch einmal selektiert und dann mit Naturhefen spontan vergoren – je nach Sorte im offenen Gärständer, im Barrique oder auch in Amphoren aus Ton. Im Keller wird der Wein ausschließlich durch Schwerkraft bewegt, um den Einsatz von Pumpen zu minimieren. Bei der Abfüllung werden bewusst dünnwandige Flaschen eingesetzt, um später beim Transport Gewicht und damit Treibstoff zu sparen. Aus Gründen der Nachhaltigkeit verwendet Birgit Braunstein auch keine „Designer“-Flaschen, sondern wiederverwendbare Burgunder Eco Flaschen. Dafür gibt es sogar ein Pfandsystem – leere Flaschen können, wenn sie unbeschädigt sind, zurückgebracht werden und werden dann neu befüllt. Gerade durch den biodynamischen Zugang, der Lebendigkeit des Bodens und Pflanze und der sanften Kelter produziert Birgit großartige Terroirweine vom Muschelkalk-und Schieferboden. Große Weine, die man mit gutem Gefühl und Gewissen genießen kann.